Die Partnersuche im Netz nimmt weiter zu – durch die Digitalisierung des Alltags und das Erwachsenwerden von Menschen, die mit den Social Media groß geworden sind, fallen die letzen Hemmschwellen. Heute wird der Markt für Singlebörsen allein in Europa auf mehr als achthundert Millionen Euro geschätzt. In Zukunft soll er sich verdoppeln, da die Bedürfnisse der User immer vielfältiger werden: Zweisamkeit oder heiße Affäre, das Ausleben sexueller Fantasien oder die Suche nach platonischer Romanze – alles ist möglich. Dazu bauen Wearables – tragbare Technologien – eine Brücke zwischen der digitalen und der physischen Welt und ermöglichen noch mehr spontane Treffen. Nur eines wurde uns noch nicht erleichtert: das erste Date im Real Life! So übersteht man es – mit Würde und fast ohne Peinlichkeit:

• Macht euch nicht zu schick. Ja, wir wissen, dass es sehr aufwendig sein kann, nachlässig, aber dabei cool gekleidet zu wirken – aber es wird sich lohnen. Zu aufgedonnert vermittelt ihr ein falsches Bild. Verkleidet euch nicht. Einfach jenes (wichtig: erprobte!) Outfit wählen, in dem ihr euch gut gefallt, in dem ihr Freundinnen in einem netten Café treffen würdet. Es soll eure Persönlichkeit unterstreichen, nicht mehr, nicht weniger.

• Die Reißleine aktivieren. Etwa: Der besten Freundin sagen, dass sie zu einer gewissen Zeit anrufen soll – falls das Date ein Horror ist, könnt ihr jetzt so tun, als würde euch ein Notfall nachhause zwingen. Falls er sich jedoch als wahrer Traumtyp entpuppt, einfach klingeln lassen. Ist immer noch besser, als gleich zu Beginn zu sagen: „Ich hab nur 30 Minuten Zeit.“ (Falls er diesen Satz von sich gibt, kann man ihn übrigens getrost dumpen.) Notfalls einfach ehrlich sein.

• Fakt ist: Es ist nur ein Date. Es ist nicht das letzte Date, das ihr haben werdet. Der Fall mit zu hohen Erwartungen ist einfach tiefer. Zum ersten Beschnuppern reicht ein Café oder ein Spaziergang, es braucht weder Kerzenschein noch Geigen. Die Romantik folgt später, wenn es tatsächlich gefunkt hat. Das erste Date kannst du eher als einen aufregenden Zeitvertreib betrachten. Es ist nur der Anfang – manchmal aber auch das Ende. So what?

• Nein, wir treffen uns nicht in Wohnungen, und wir lassen uns nicht abholen. Zu viele Freaks da draußen. Und Sex haben wir einfach nur dann, wenn uns wirklich danach ist.

• Gespräche über Ex-Beziehungen sind das Allerletzte. Es ist zu privat, es ist zu offensichtlich, es ist zu verzweifelt.

• Last, but not least: Bitte betrinkt euch nicht. Auch wenn es noch so reizvoll erscheint, die Schamgefühle wegzuspülen, aber nach ein, zwei Gläsern sollte Schluss sein. Na gut drei, wenn’s gut läuft. Und wir meinen allerhöchstens Weißwein, nicht Wodka. Immerhin will man vertrauensvoll der inneren Stimme lauschen können.