30. Mai 2016 von Janina Lebiszczak

Mansplaining – so können wir es stoppen!

Unterbrochen und verbessert oder andauernd belehrt zu werden, wie der Hase wirklich läuft – das nervt! Mansplaining – so nennt man es, wenn Männer Frauen die Welt erklären. Doch was kann man dagegen tun?

Die amerikanische Autorin Rebecca Solnit hat ein feministisches Buch geschrieben – über die onkelhafte Ignoranz, die manche Männer in Gesprächen mit Frauen an den Tag legen. „Wenn Männer mir die Welt erklären“ war in den USA im letzten Jahr sehr erfolgreich und erobert nun Europa. Rebecca Solnit schreibt davon, dass die Folgen von Mansplaining (aus man und explaining) verheerend sind: Frauen werden davon abgehalten, ihre Meinung zu sagen, und sie werden zum Verstummen gebracht, was ihre Selbstzweifel nährt. Männer hingegen könnten ihr Selbstbewusstsein noch weiter stärken. Ein Beispiel? Hillary Clinton wurde zur Terrorattacke auf das US-Konsulat im Bengasi befragt und musste sich bei der Gelegenheit als langjährige Außenministerin die Außenpolitik erklären lassen. Was können wir dagegen tun, wenn der Chef uns bei der Sitzung bevormundet oder der Gesprächspartner auf der Party herablassend wird?

Oft passiert Mansplaining tatsächlich eher unbewusst, und meist steckt hinter dem Verhalten ein traditionelles Rollenbild und eine entsprechende Sozialisierung. Häufig wurden Männer, die dazu neigen, Frauen die Welt zu erklären, nach einer klassischen Männerrolle erzogen. Sie sind es gewohnt, dass sie die Kommunikations- und Deutungshoheit innehaben. Kommt dann noch ein Altersunterschied zu einer Frau dazu, steht sie in seinen Augen automatisch auf einer rangniedrigeren Position.

Mansplaining

Strategien gegen Mansplaining

Die meisten Frauen entscheiden sich eher dazu, zu schweigen. Gerade im beruflichen Umfeld bedeutet ein offensiver Umgang weitere Angriffe, privat könnte das Gegenüber ebenfalls konsterniert reagieren. Als gleichberechtigter Gesprächspartner wahrgenommen zu werden lässt sich leider kaum erzwingen.

Hier drei schnelle Tipps:
1. Antworte/Reagiere nicht sofort. Nichts verunsichert mehr als Warterei.
2. Drücke dich klar aus: Mansplaining kann schon im Vorfeld verhindert werden, wenn du nicht etwa sagst „Das könnte ich, wenn/falls …“. Sag klar, dass du etwas nicht willst, keine Zeit dafür hast oder wie du zu dem Thema stehst.
3. Stelle die Gegenfrage: „Wie kommst du auf die Idee, dass man mir dass erklären muss?“ Achtung – funktioniert nur, wenn du dich wirklich auskennst.

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